Klavier zu lernen ist nicht einfach, doch das trifft auf jedes Instrument zu. Wie lernt man also am besten Klavier? Das ist ein sehr schwierige Frage und kommt zu einem nicht unerheblichen Teil auf die Person an. Es gibt folgende Möglichkeiten:
- Ein Klavierlehrer vor Ort – die traditionelle Methode
- Mit Hilfe von Büchern – auch eher traditionell
- Online Klavier lernen – so lernt man Klavier heute?!
Ich persönlich habe Klavier mit der traditionellen Methode gelernt. Denn zu meiner Zeit war das Internet noch relativ unbekannt ;). Wie Du Dir womöglich schon denken kannst sieht das heute ganz anders aus.
Online ist günstiger als eine reguläre Musikschule
Klavierunterricht vor Ort ist in der Regel sehr teuer. Private Musikschulen und Musiklehrer berechnen pro Stunde zwischen 20 und 50 EUR. Außerdem sollte man nicht unterschätzen wieviel Zeit hierbei verloren geht. Die 45 Minuten Unterricht sind die eine Sache, doch da ist ja auch noch der Hin- und Rückweg. Eine sehr effektive (sofern der Lehrer gut ist) aber kostspielige und zeitaufwendige Methode. Grundsätzlich denke ich, dass man sich mindestens die Grundkentnisse ohne Probleme selbst beibringen kann. Erst später, wenn man konkrete Fragen hat und seine Spieltechnik auf ein Profi-Level bekommen möchte – dann ist der Musiklehrer vor Ort eine rentable Investition. In so einem Stadium kann einem der Lehrer spezifisch weiterhelfen und v.a. die Technik des Schülers verbessern indem er direktes Feedback geben kann.
Online Unterricht funktioniert
Wer Klavier als Anfänger lernen möchte oder es schlichtwegs ausprobieren will, der sollte sich stattdessen mal bei den zahlreichen Online Klavier Kursen umschauen. Einen solchen Kurs bietet z.B. die Online Musikschule Music2me, in der meine Schwester nun bereits seit mehr als zwei Monaten Mitglied ist. Sie arbeitet viel und hat wenig Zeit. YouTube war für sie zu chaotisch, ein ausgearbeitetes Lernkonzept musste her. Abends setzt sie sich manchmal nur 15 Minuten oder auch mal 30 Minuten hin und schaut sich eine der Video-Unterrichtsstunden von Music2me an, welche sie direkt am Klavier in die Tat umsetzen kann. Es gibt reguläre Lernvideos und spezielle Übevideos die man innerhalb eines ausgearbeiteten Konzepts absolviert. Praktischerweise ist zu so gut wie jedem Klavierstück ein PDF-Notenblatt zum Ausdrucken dabei. Das erleichtert das Nachspielen von Klavierstücken und ermöglicht zusätzliche Notizen.
Frühzeitige Ergebnisse
Nach vier Wochen hab ich mir mal angeschaut was sie bis jetzt erreicht hat. Ich muss sagen ihr Fortschritt ist durchaus bemerkenswert und wahrscheinlich wäre sie nochmal weiter wenn sie sich noch etwas mehr Zeit dafür nehmen würde :). Immerhin spart sie sich wie oben erwähnt den kompletten Hin- und Rückweg. Dank Laptops und Tablets kann man mittlerweile Online-Videos überall und ohne Umwege konsumieren.
Wie auch immer, ich bin gespannt wie sie sich weiterentwickelt und bin von dem Online-Musikschule Konzept fürs Erste positiv beeindruckt. Am Preis kann man nichts aussetzen, das ist nur ein Bruchteil des Preises was eine reguläre Musikschule monatlich kostet. Einen Kritikpunkt hab ich jedoch: Super wäre es, wenn man selbst die gespielte Version der Stücke hochladen könnte und die dann z.B. von anderen Mitgliedern bewertet werden können – das fänd ich toll.
Mein Fazit zu Music2me
Wer sich selbst oder dem eigenen Kind das Spielen mit einem Instrument erstmal behutsam näher bringen will, kann mit einer Online Musikschule nichts falsch machen. Die geringen Investitionskosten und das unproblematische Lernen machen das Online Konzept zu einer risikolosen Alternative. Vor allem dann, wenn man wenig Zeit hat oder viel unterwegs ist, kann man sich zwischendurch die ein oder andere Videoübung anschauen. Klasse Konzept und professionelle Videos, hier kann man nichts falsch machen.
Hier gehts direkt zum music2me Klavier-Kurs.
Ich würde mich sehr freuen wenn Du hier ebenso Deine Meinung in den Kommentaren hinterlassen würdest, sofern Du ebenso mit Music2me das Klavierspielen lernst.
Okay, ich denke ich werde darüber nachdenken, im Moment bin ich bei der Online-Methode noch eine wenig skeptisch .. aber die positiven Bewertungen sprechen für sich.
Ich übe seit rund 3 Wochen mit music2me, war eine Empfehlung einer Arbeitskollegin. Man benötigt ein gewisses Maß an Selbstdisziplin damit man regelmäßig übt. Wenn man das hat dürfte so ein Online-Konzept keine Probleme bereiten. Ich bin jetzt kurz davor mit zwei Händen gleichzeitig spielen zu können, das schwerste daran ist, dass die eine Hand quasi ohne Nachdenken funktionieren muss. Dieses mechanische Muster zu trainieren benötigt seine Zeit. Ich bin mal gespannt was ich bis Weihnachten alles kann. Deswegen freu ich mich schon besonders auf den Weihnachtskurs :-).
Zu den fortgeschrittenen Videos kann ich noch nichts sagen – aber der Anfänger-Teil hat mich bisher völlig zufriedengestellt.
Liebe Grüße
Gudrun
Ich übe jetzt seit ca. 2 1/2 Monaten bei music2me (bin übrigens über diesen Erfahrungsbericht darauf gestoßen) und bin im zweiten Kurs „Spielen nach Noten“ schon recht weit. Außerdem habe ich schon 3 Weihnachtslieder geübt.
Im Anfängerkurs kommt viel Theorie mit kleinen praktischen und auch anschaulichen Übungen. Im Kurs Spielen nach Noten gibt es immer noch viel Theorie mit vielen bekannten Übungsstücken. Jedes Stück hat ein Video, auf dem zunächst erst langsam jede Hand nacheinander einzeln gezeigt wird mit evt. Erklärungen zu Findersätzen etc. Dabei wird die Tastatur von oben gezeigt, sodass man zum einen die Fingerbewegungen und zum anderen die Handhaltung sehen kann. Darunter läuft das Notenblatt mit Anzeige der jeweils gespielen Noten mit. Danach wird das Stück nochmal schneller beidhändig meist mit Begleitung anderer Instrumente gespielt (die Begleitung könnte für meinen Geschmack wegbleiben); dabei sieht man aber nicht mehr die Hände, sondern farblich markiert die jeweils gespielten Tasten (für jede Hand eine andere Farbe). Das Notenblatt läuft da ebenfalls mit.
Im Kurs wird empfohlen, mit Metronom zu üben und erst dann zum nächsten Stück zu wechseln, wenn man das Übungsstück drei mal hintereinander ohne Fehler gespielt hat. Daran halte ich mich auch.
Ich bin vom Kurs bislang als absoluter Anfänger wirklich begeistert. Jedes neue Stück hat eine Neuheit zum Erlernen, aber der Schwierigkeitsgrad steigt nur langsam an, sodass man ein Stück mit Fleiß auch relativ schnell drauf hat und man auch regelmäßig Erfolgserlebnisse hat. Zusätzlich lasse ich das Stück manchmal zeitgleich mit meinem Spiel laufen und kann dann hören, ob alles passt.
Nachteil ist auf jeden Fall, dass man gerade als Anfänger seine Haltung regelmäßig selber kontrollieren muss und bei Unsicherheiten sich auch selber informieren muss. Bei Fragen kann man aber auch die Musiklehrer bei music2me anschreiben. Auch bei Youtube kann man die Handhaltung von guten Spielern abschauen.
Was ein Online-Kurs auch nicht kann, ist auf individuelle Schwächen einzugehen (Fingerbeweglichkeit und Kraft, sowie das musikalische Gehör).
Leider hatte ich bislang nur ein Keyboard zum üben (keine gewichtete Tastatur und keine Anschlagsdynamik, was z.B. das laut – leise-Spiel und auch das Betonen einzeln gespielter Noten unmöglich macht, auch der Sound ist vergleichsweise – naja), habe mir jetzt aber endlich ein E-Piano bestellt. Aufgrund der gewichteten Tastatur wird sich das auf jeden Fall lohnen, denn ich will ja mal auf einem echten Klavier spielen können. Ich freue mich schon riesig darauf und ich bin gespannt, wie groß die Umstellung sein wird!
Ich denke, für den Anfang genügt ein Online Kurs erstmal aus, um zum einen zu testen, ob man wirklich dabei bleiben will, denn das meiste ist der Fleiß und die Selbstdisziplin, die man aufbringen muss, egal, bei welcher Lernmethode. Wer Zweifel hat kann ja auch zusätzlich bei einer Musikschule einen Probemonat absolvieren (manche Schulen bieten das kostenpflichtig an) und sich dann entscheiden, was einem mehr liegt. Ich werde auf jeden Fall erstmal aus Kostengründen bei music2me bleiben. Ab einem gewissen Level werde ich aber auf einen Klavierlehrer umsteigen (Vielleicht in ein bis zwei Jahren?).
Alles in allem würde ich den Kurs jedem empfehlen, dem das nötige Geld für Unterricht fehlt. Auf welchem Instrument man übt, hängt denke ich von den Ansprüchen ab. Will man richtiges Klavierspiel erlernen (akustisches Klavier), sollte entweder auf einem akustischen üben oder auf einem entsprechend guten E-Piano. Das ist leider eine recht kostspielige Investition, denn auch die guten gebrauchten E-Pianos sind meiner Meinung nach völlig überteuert. Die Suche nach dem richtigen Instrument ist ein allerdings Abenteuer für sich.
Viele Grüße
Daniela